Nektarinen-Beeren-Crumble mit Schokostreuseln

16. Juli 2015

Heute bin ich traurig. Ja, das muss auch mal sein und ja, das darf ich hier sagen. Und ja, es gibt gerade viel Schlimmeres auf der Welt,  und trotzdem motze ich hier in meiner kleinen Blogger-Blase.
In den letzten zwei Wochen musste ich drei wundervolle Einladungen absagen. Eine private und zwei, die mich als Bloggerin erreicht haben.
Wie viele von euch wissen, bin ich Rheumapatientin und hatte im letzten Jahr einen schweren Krankheitsschub. Während ich mich von diesem mittlerweile gut erhole und immer seltener Beschwerden in den Gelenken habe, kam es durch die Immobilität zu einer Blockade in den Lendenwirbeln.
Das macht mir das Laufen und Stehen mitunter richtig schwer und bremst mich weiterhin aus.
Heute sollte ich zum ersten Mal auf einem schönen Event in München sein, doch stattdessen sitze ich hier (wieder einmal) fest! Und bevor mich der Frust darüber zerfrisst, mache ich mir lieber virtuell Luft. Vielleicht geht es euch auch manchmal so?

Seit Jahren bin ich "die Absagerin"! Diejenige, die sich immer unbändig auf ein Treffen, einen Urlaub, eine Feier, einen besonderen Anlass, ein Kaffeetrinken oder einen Besuch freut und dann viel zu oft im letzten Moment absagen muss. Das nervt nicht nur mich, sondern wahrscheinlich auch alle, die mich kennen und lieben. Von anderen Rheumis weiß ich allerdings, dass diese Absagerei aufgrund von Beschwerden ein Begleitsympton unserer Krankheit ist. 
Diese oftmals ganz plötzliche Abgeschlagenheit aufgrund der chronischen Schmerzen, zwingt mich so oft zu einem völlig anderen Tagesablauf, als geplant. Planen ist mit solch einer chronischen Erkrankung eigentlich ein Witz. Mittlerweile sage ich schon immer "sofern ich fit bin" oder "total gerne, aber du weißt ja, es könnte sein, dass...". Ihr glaubt gar nicht, wieviel Kraft mich das manchmal kostet! 
Und anstatt diesen Umstand zu akzeptieren und nach all den vielen Jahren meiner Erkrankung, ganz genau den entscheidenden Punkt wahrzunehmen, quäle ich mich immer bis kurz vor knapp, in der Hoffnung, eine Verabredung doch noch einhalten zu können. 
Meine Freunde wissen das. Trotzdem!!! Es ist immer wieder ärgerlich, wenn der eigene Körper die Aktivität bestimmt.

Dies ist auch der Grund, weshalb es hier in den letzten Wochen ein klein wenig ruhiger zugeht. In meiner Motz-und-Trotz-Phase leidet die Kreativität. Nun isses raus! 
Natürlich bin ich nicht völlig untätig, aber es geht alles langsamer, als ihr es von mir gewohnt seid. In den nächsten Tagen, dürft ihr euch trotzdem auf eine neue Buchrezension freuen und schon heute, stelle ich euch ein erstes Rezept aus diesem tollen Werk vor. Vielleicht hilft der süße Seelenstreichler auch anderen Grummelzwergen und Motzkühen über eine doofe Phase hinweg. Tobt euch gerne in den Kommentaren aus und macht euch mal richtig Luft! Ich rufe den Jankes*Soulfood - Meckertag aus!

Jankes Soulfood

Zutaten (für 4-6 Portionen):
nach einem Rezept aus "Reisehunger" von Nicole Stich
  • 175 g Mehl
  • 20g feine Haferflocken
  • 20 g gehackte Haselnüsse
  • ½ TL Meersalz
  • 25 g weißer Zucker
  • 25 g brauner Zucker (z.B. dunkler Muscovado)
  • 3 EL Kakaopulver
  • 90 g sehr kalte Butter
  • 1-2 EL kalte Sahne
  • 600–700g Nektarinen
  • 1 große Handvoll Beeren (hier: Himbeeren, Maulbeeren und Johannisbeeren)
  • 1 EL Speisestärke
  • 50g Vanillezucker
  • 1 EL Zitronensaft
  • Butter zum Fetten der Form

Im Originalrezept verwendet Nicole Stich Pflaumen. Diese habe ich der Saison entsprechend durch Nektarinen ersetzt, was sehr lecker geschmeckt hat. Den Alkohol (Rum oder Cognac) habe ich einfach weggelassen.

Wascht das Obst und belest die Beeren. Entkernt die Nektarinen und schneidet sie in Spalten. Vermischt die Früchte nun mit Speisestärke, Vanillezucker und Zitronensaft und lasst sie durchziehen, während ihr die Streusel macht.
Gebt alle Zutaten für die Streusel bis auf Butter und Sahne in eine Schüssel und vermischt sie miteinander.
Schneidet die Butter in Flocken dazu und verkneten alles rasch zu kleinen Streuseln. Zum Schluss könnt ihr durch mehr oder weniger Sahne bestimmen, wie groß eure Streusel werden sollen.

Füllt die Früchte nun in eine große oder mehrere kleine, gefettete Auflaufformen und heizt den Ofen auf 200°C Heißluft vor. Bedeckt das Obst mit den Schokostreuseln und stellt den Crumble für 25-30 Minuten zum Backen in den Ofen.
Am besten warm genießen. Wem die Kalorien nun sowieso schon egal sind, der kann noch eine Kugel Eis dazu genießen.

Nektarinen-Beeren-Crumble von Jankes*Soulfood

4 Kommentare:

  1. Liebe Janke,

    ich wünsch dir, dass du dich bald besser fühlst. Und ich finde es ist völlig ok, wenn man auch mal motzt! Das muss manchmal sein! Ich kann mir vorstellen, dass das ein wirklich blödes Gefühl ist, wenn man etwas gerne möchte und dann im letzten Moment absagen muss, weil der Körper nicht mitmacht.
    Pass gut auf dich auf! Und versuch dir deine Tage so schön wie möglich zu machen.

    Liebe Grüße vom See
    Ines

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  2. Das kenne ich ja nur zu gut! Mit deiner Krankheit stehst du nicht alleine da, doch jammern und unmut hilft leider nichts! Ist schwer aber nach vorne schauen, jeden Tag hoffen das es erträglich ist, sich den Kopf machen warum, das ist blöd und macht es nicht leichter, man macht sich das Leben nur noch unnötig schwer! Habe ja wie du weißt das selbe Problem - Medikament bei meiner Rheumaart haben sie noch keins gefinden. Cortison in Unmengen, Spritzen, Schmerztabletten... aber es lindert nur - stoppen oder verzögern ist noch nicht eingetreten. Mir hilft es einfach in der Küche zu werkeln, zu kochen - backen und das zu tun was mir Spaß macht. Finde es toll wie du damit auf deinem Blog umgehst. Vielleicht musst du einfach trotz allem dort hin gehen, ein paar Ibus mehr einwerfen denn zu Hause ist es nicht besser!
    Liebe Grüße und viel Kraft
    Petra

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  3. Oh liebe Janke - ich hoffe, dass es dir bald ein wenig besser geht und du wieder an all den schönen Veranstaltungen teilnehmen kannst! Und selbst wenn nicht: lass dich davon nicht unterkriegen, du bist so eine bezaubernde Person! ♥

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  4. Liebe Janke,

    ich wünsche dir von Herzen, dass es bei dir wieder bergauf geht und du Einladungen auch annehmen kannst. Auch wenn ich keine Rheumapatientin bin, so geht es mir oft nicht anders. Chronische Schmerzen, chronische Müdigkeit mit einhergehenden Problemen wie Konzentrationsschwäche, desorientiertheit usw. machen ein Gesellschaftsleben ebenfalls sehr kompliziert.

    Mein Freundeskreis hat sich darum stark verkleinert, sehr stark. Zum Teil brach ich den Kontakt ab, weil ich einfach keine Lust mehr habe mich ständig erklären zu müssen. Ständig erklären zu müssen, warum ich diese 15 Minuten quer durch den Wald bergauf eben nicht laufen kann. Dass es nichts mit Faulheit zu tun hat sondern damit, dass mein Körper nicht mehr kann.

    Wirklichen guten Kontakt in der realen Welt habe ich nur noch zu einer Freundin und ihrer Familie. Sie wissen wie das Leben mit einer chronischen Erkrankung ist, lachen nicht, meckern nicht, akzeptieren es, wenn ich mitten in der Feier mich für ne Weile zurückziehe. Oft mit der Cam oder dem Smartphone, da ich beim Fotografieren mich am Besten wieder "erden" kann. Teilweise auch einfach ins Gästezimmer, wenn ich andere (teilweise nicht eingeweihte) Gäste nicht zeigen möchte, dass ich junger Mensch (Baujahr 1975) von Schmerzkrämpfen geschüttelt werde. Denn viele -gerade ältere- kapieren es nicht. Verstehen nicht, dass man sich nicht einfach mal zusammenreißen kann. Das man nicht einfach ne Schmerztablette einwirft und gut ist.

    Die meisten meiner Kontakte laufen übers Internet. Da kann ich immer wieder mal nachlesen, wenn ich im Gespräch den Faden verliere. Ich kann auf FB, Blogs usw. einfach weiterschreiben, wenn ich geistig abwesend war - oder desorientiert.

    Im realen Leben ist das verdammt schwer. Wie du kämpfe auch ich weiter, will es oftmals nicht wahrhaben, dass man in meinem Alter schon so am Ende ist. Ein letzter, kleiner Hoffnungsfunke ist mir geblieben. Aber mal ganz ehrlich: Nach 13 Jahren in EU-Rente und 15 Jahren, seitdem "es" begann, ist es eigentlich Schwachfug diese Hoffnung zu haben.......

    Darum lebe ich im Moment, im Augenblick. Motze, wenn mir nach motzen zumute ist, weine, wenn ich weinen will. Lache, wenn ich lachen will und freue mich über die kleinen großen Momente in meinem Leben. Die Momente, in denen ich wirklich mal frei bin, ohne Sorgen, ohne Kummer.

    Sie sind selten - aber es gibt sie. Und genau diese Momente sind es, die mir helfen weiterzukämpfen.

    Ich wünsche dir von Herzen viele solcher Momente. Dass deine LWS sich wieder erholt und du dich wieder besser bewegen kannst.

    Und denk dran: Du bist nicht alleine!

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Über Feedback zu meinen Beiträgen und Rezepten oder einen Gruß freue ich mich immer sehr. Seid so nett und kommentiert mit eurem Namen. Fragen versuche ich zeitnah zu beantworten. Eure Janke

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